#30 Diese Art von Familiengroove gibt es nicht mehr
Shownotes
Diese Podcast-Ausgabe wurde als Video-Podcast im Multimedia-Studio im Haus der Wirtschaft HDW in Pratteln aufgezeichnet. Klicken Sie hier um das Video im youtube-Kanal der Wirtschaftskammer Baselland zu sehen.
«Früher sprach man über junge und alte Menschen – heute spricht man viel über Generationen.»
«Die Differenzen zwischen den Generationen sind heute viel stärker als früher.»
«Erst seit der Industrialisierung, aufgrund der besseren hygienischen Zustände, Impfungen und besserer medizinischer Versorgung ist die Bevölkerungszahl explodiert.»
Was ist eine ideale Verteilung der Altersstruktur in einer Gesellschaft? - «Aus ökonomischer Sicht: Sehr viel junge Menschen, wenig alte Menschen – das war extrem gut für den Konsum, für Trends und für die Altersvorsorge. Das geht jetzt langsam vorbei.»
«Die Schweiz ist in Europa extrem attraktiv. Die Bevölkerung ist zwischen 1990 und 2022 um 31 Prozent gestiegen. Interessanterweise ist das Medianalter von 1970 bis heute von 33 Jahren auf 46 Jahre gestiegen.»
«Es gibt eine Korrelation zwischen hohem Medianalter und grossem Wohlstand. In Monaco liegt das Medianalter bei 56 Jahren.»
«Es gibt heute eine andere Form von gesellschaftlichem Zusammenhalt. 34 Grosskinder wie bei meinem Grossvater - diese Art von Familiengroove gibt es nicht mehr.»
«Wenn eine Gesellschaft nicht mehr bereit ist, sich zu reproduzieren, was dann da los?!»
«Früher hatte man viel Kinder, weil das eine Altersvorsorge war und man war aufeinander angewiesen.»
«Die Grossfamilie ist vorbei, die Kleinfamilie mit zwei Kindern ist langsam auch vorbei – jetzt gibt es die Kleinstfamilie und Patchworkfamilie. Die soziale Komplexität nimmt damit auch zu.»
«Die Ökonomisierung der Beziehungen hat stark zugenommen.»
«Im Vergleich der Generation Z zu den Jahrgängen 65 plus haben sich die Beziehungen zu Kernthemen wie Patriotismus, Religion, Kinder, Gemeinschaft dramatisch verändert – es driftet auseinander.»
«Generation Z und Millenials vergleichen sich ständig. Da spielen Geld und die Angst, nicht mehr mitzukommen, eine grosse Rolle. Alles wird teurer – und da nimmt man Risiken wie Kinder nicht mehr so gerne in Kauf.»
Weniger Kinder, die Werte gehen auseinander, was heisst das? «Kontakt über die Generationen hinweg ist wichtig – das erhöht auch das gegenseitige Verständnis und das Anerkennen, dass wir eine Leistungsgesellschaft sind. Das heisst auch länger arbeiten.»
«Und das andere Thema ist Migration. Wenn es so weitergeht, werden wir die 11- bis 12-Millionen-Schweiz haben. Wenn wir aber alle Errungenschaften beibehalten wollen, müssen wir wachsen.»
Neuer Kommentar