#3 mit Underdogs Erfolg haben - ist das möglich?
Shownotes
Zuerst war da ein Job bei Coop, ein Jobangebot in London und dann das Philosophie-Studium: David Bosshart über die Anfänge einer Karriere bei der Migros.
Wohin gehen wir, wie kann man als Unternehmer die Welt verändern, wie ist das Konsumentenverhalten – das sind Fragen, die am Gottlied-Duttweiler-Institut gestellt werden.
Es war eine Freude mit Leuten zusammenzuarbeiten, die völlig anders getickt haben. Denn Menschen sollten sich ergänzen und man sollte ja lernen und sich mit anderem auseinandersetzen.
Die Mischung der Menschen muss stimmen – der Fussball ist ein guter Vergleich hierbei. Johan Cruyff hat sich einst dazu geäussert, aktuell ist Paris St. Germain ein Beispiel dafür oder der erfolgreiche Premier-League-Club Bright & Hove Albion. Letztlich geht es um die Menschen, die Freude haben, zusammenarbeiten und coole Projekte umzusetzen.
Ich habe in meiner Berufslaufbahn tolle Begegnungen gehabt, über Branchen und Hierarchien hinweg und dabei immer viel gelernt. Man kann immer lernen, man darf nie arrogant werden. Je mehr wir in die Welt des Wissens und der Technologie gehen, umso mehr müssen wir anerkennen, dass wir gar nicht soviel wissen. Was man heute an unsäglichen Übertreibungen, Selbstüberschätzung und Selbstherrlichkeit sieht, das schlägt auf uns zurück.
Was ist der Blick des Philosophen auf den aktuellen Zustand der Welt? Wir sind einer Phase der historischen Normalisierung. Kriege, Pandemien, Klimawandel, Hungersnöte – das hat die Geschichte der Menschheit immer geprägt. Wir haben uns nach den schrecklichen Weltkriegen grossen Wohlstand erarbeitet und geglaubt, es gehe nun immer so weiter. Wir werden uns so mit völlig neuen Gegebenheiten auseinandersetzen müssen. Aber man handelt erst dann, wenn es schon fast 12 Uhr ist – das ist menschlich. Einige Kämpfe gehen jetzt erst richtig los.
Europa betrachtet die Welt immer noch aus der Siegerperspektive. Hier geht eine Phase zu Ende. Andere Länder wie Indien oder Saudi-Arabien machen auch immer mehr Machtpolitik. Wie gehen wir damit um?
KMU aber auch Grossbetriebe müssen herausfinden, wie man damit umgeht, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die ganz andere humanitäre Ziel und Werte vertreten als wir. Ein Beispiel war Rewe in Deutschland und die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fussballbund während der letzten WM. Das sind schwierige Entwicklungen.
Für die Schweizer KMU habe ich keine Angst. Wir überleben in der Nische und wir haben sehr viele sehr gute Unternehmer. Ich stelle den Schweizer Firmen ein gutes Zeugnis aus.
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